(Hamburg/ Köln) Sensation im ersten Klassiker des Galopp-Rennjahres 2025: Die dreijährige Soldier Hollow-Tochter Matilda deklassierte als 26,4:1-Riesenaußenseiterin für Besitzer und Züchter Volker Käufling aus Homburg und die Mülheimer Trainerin Yasmin Almenräder die hochkarätige Konkurrenz in den Coolmore City of Troy German 2.000 Guineas am Sonntag in Köln. Für dieses mit 125.000 Euro dotierte Gruppe II-Rennen über 1.600 Meter war Matilda, die zuvor nur ein kleines Rennen hier für sich entschieden hatte, erst Mitte der Woche nachgenannt worden. Der Lohn: 70.000 Euro Preisgeld und jede Menge Ruhm! Im Sattel von Matilda saß die in Frankreich tätige Norwegerin Frida Valle Skar, die ihrem Pferd Start-Ziel alles bestens einteile. Was für ein Ergebnis in diesem Top-Event für den Derby-Jahrgang!
Mühelos auf sechseinhalb Längen abgesetzt
Völlig mühelos setzte sich Matilda mit sechseinhalb Längen Vorsprung von dem französischen Gast Ciaran und dem Mitfavoriten Dhitjari ab. Die deutlich favorisierte Französin Vertical Blue, im vergangenen Jahr Gewinnerin eines Gruppe I-Rennen in Paris, fiel früh zurück und war als Vorletzte die Enttäuschung des Rennens.
Frauenpower durch Siegreiterin und -trainerin
Siegreiterin Frida Valle Skar über ihren bislang größten Karrieretreffer: „Das ist unglaublich. Ich war sehr überrascht und dankbar, als ich den Ritt bekommen habe. Die Stute hat alles super gemacht und im Finish toll beschleunigt.“
Matildas Besitzer und Züchter Volker Käufling sagte: „Ich bin schon 40 Jahre im Sport dabei. Es war mal an der Zeit, solch ein großes Rennen zu gewinnen.“
Trainerin Yasmin Almenräder war ebenfalls sichtlich bewegt: „Mit solch einem Sieg konnte man nicht wirklich rechnen. Mein herzlicher Dank gilt dem Besitzer, der den Start hier durchgedrückt hat. Er hatte Recht. Matilda kannte die Bahn, aber die Art und Weise des Erfolges heute war erstaunlich. Sie hatte sich stark gesteigert. So sind Rennpferde.“
Prominenter Sponsor aus Irland
Die Coolmore City of Troy German 2.000 Guineas als erster Klassiker der deutschen Galopp-Saison wurden zum zweiten Mal vom irischen Coolmore Stud gesponsert. Man hatte 2024 die Nachfolge der Mehl-Mülhens-Stiftung angetreten, die über Jahrzehnte mit dem Mehl-Mülhens-Rennen der Partner des Kölner Renn-Vereins war und inzwischen als Sponsor auf den Preis von Europa im Herbst wechselte.
Namensgeber der Coolmore St Mark’s Basilica German 2.000 Guineas ist der Hengst City of Troy. Er war 2023 der am höchsten eingeschätzte zweijährige Hengst in Europa, als er in drei Rennen ungeschlagen war, darunter in den Superlative Stakes und den Dewhurst Stakes. Als Dreijähriger blieb er in den 2.000 Guineas unplatziert, bevor er zu seiner Form zurückfand und das Epsom Derby gewann. Anschließend besiegte er ältere Pferde in den Coral-Eclipse Stakes und den Juddmonte International Stakes. Er war Mitspitzenreiter als bestes Pferd der Welt 2024.
Ascot-Einladung
Auf Grund einer neuen Partnerschaft zwischen Großbritannien und Deutschland erhält die Siegerin des Kölner Klassikers gleichzeitig eine Nennung für die St. James´s Palace Stakes (Gruppe I, 650.000 Pfund, 1.600 m) während des Royal Ascot-Meetings am 17. Juni.
Polish Vulcano-Sohn Hochkönig standesgemäß
Ein Kandidat für das IDEE 156. Deutsche Derby dürfte Stall Cloverleafs Hochkönig sein der sich im Kölner Rahmenprogramm in einer 2.200 Meter-Konkurrenz als 1,3:1-Top-Favorit mit Nina Baltromei Start-Ziel mehr als souverän erstmals in Szene setzte. Yasmin Almenräder bereitet den Sohn des aus der Zucht des Gestüts Idee stammenden Polish Vulcano in Mülheim vor.
Auch Lady Charlotte Richtung Derby?
Auch am Sonntag in Hannover präsentierten sich mehrere Pferde, die vor einer sehr guten Zukunft stehen sollten. Lady Charlotte, die von Andreas Wöhler in Spexard für die Westminster Stud GmbH vorbereitet wird, nachdem sie bisher in Polen beheimatet war, erkämpfte sich im Großen Preis der Burckhardt-Gruppe (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) den dritten Sieg beim ebensovielten Start gegen Nyra und Fire and Ice. Formjockey Adrie de Vries steuerte die 2,7:1-Favoritin, die u.a. Nennungen für das IDEE 156. Deutsche Derby, den Hamburger Stutenpreis und den Henkel – Preis der Diana besitzt.
Derby Italiano das Ziel für Loki?
Dagegen könnte das Derby Italiano in zwei Wochen auf dem Fahrplan von Loki stehen, der beim Debüt in einem 2.200 Meter-Rennen den hohen Erwartungen als 2,1:1-Favorit beim sicheren Sieg mit Thore Hammer-Hansen für Trainer Henk Grewe und Besitzer Eckhard Sauren vollauf gerecht wurde.
IDEE Derby-Woche 2025 mit fünf Renntagen
Das IDEE 156. Deutsches Derby (Gruppe I, 650.000 Euro, 2.400 m) ist das Highlight der fünf Renntage zwischen dem 29. Juni und 8. Juli umfassenden IDEE Derby-Woche 2025 auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn. Gleichzeitig handelt es sich um das bedeutendste Galopprennen in Deutschland. Erstmals findet das Rennen des Jahres bereits am dritten Meetingstag, dem 6. Juli, statt. Die Rennveranstaltungen sind in der Reihenfolge Sonntag, Samstag, Sonntag, Montag und Dienstag terminiert. Die nächste wichtige Derby-Vorprüfung ist das Derby Trial (Listenrennen, 25.000 Euro, 2.200 m) am 25. Mai in Düsseldorf.
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https://youtu.be/mqLhjKjZyus
Video: Deutscher Galopp